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 halte durch, sei!

Die Zitate „Schließ den Riß!“ und „Halte durch, sei!“ fordern auf, etwas zu tun. sie sind der Kurzgeschichte „Ein ungeschriebener Roman“ von Virginia Woolf entnommen. Die Gedanken sind befehlend, zwingend, bindend - damit „...die ich umarme, du, die ich an mich ziehe – innig geliebte Welt!“ gelingen kann.

 

Jahresausstellung der GEDOK München im kunstverein landshut
"Ein ungeschriebener Roman"

die GEDOK ist die größte und traditionsreichste interdisziplinäre Künstlerinnenorganisation in Deutschland. Sie wurde 1926 von Ida Dehmel gegründet. Die GEDOK setzt sich für die Belange von Künstlerinnen aller Sparten ein: Bildende Kunst, Angewandte Kunst, Neue Medien, Musik, Literatur und Darstellende Kunst. Die alljährliche Jahresausstellung der GEDOK findet dieses Mal im Kunstverein Landshut statt.
Das Thema der Ausstellung ist angelehnt an die Kurzgeschichte „Ein ungeschriebener Roman“ von Virginia Woolf. In der Geschichte begegnen wir der Erzählerin, die in einem Zug einer fremden Frau gegenüber sitzt. Sie beobachtet die Frau und denkt sich zu ihr eine Lebensgeschichte aus. Sie gibt der Unbekannten einen Namen, scheint sie immer besser zu kennen und sich in sie hineinzufühlen.
Vergleichbare Situationen erleben wir bisweilen auch, sei es im Zug, im Wartezimmer oder an der Supermarktkasse. Die Künstlerinnen waren aufgefordert, sich ähnliche Begegnungen mit einem fremden Gegenüber vorzustellen. Wichtig war die phantasievolle Auseinandersetzung mit der unbekannten Person - oder auch dem fremden Selbst.
Mehr als 30 Künstlerinnen fühlten sich angesprochen und haben die Idee weitergesponnen. Alle Beiträge hängen als längliche Bahnen von der Decke und bilden die Ausstellungsarchitektur. Je 3 Arbeiten bilden eine Koje, ein Abteil, wie in der Kurzgeschichte. In den Abteilen können sich die Kunstwerke und die Besucher begegnen. Die Werke selbst erscheinen wie aufgefächerte Blätter eines Buches. Es entsteht ein Labyrinth, in dem man sich verirren oder wiederfinden kann.

 

konzept & idee: ergül gengiz